
Wilhelm Kleiß
Wilhelm Kleiß, ein pädagogisches Urgestein der Schullandheimbewegung in Bayern feiert am 15. Januar in Nürnberg seinen 90. Geburtstag. Kleiß, der als Lehrer in den 50er Jahren mit seinen Klassen noch bis zu vier Wochen ins Schullandheim Wülzburg fuhr, baute als Vorsitzender des Schullandheimwerks Mittelfranken von 1967-1988 das Schullandheim Heidenheim am Hahnenkammsee, baute das Schloss Obersteinbach zum Schullandheim aus und pachtete 1983 die Schullandheime Pfeifferhütte und Mimberg. Der gelernte Taubstummenlehrer war zuletzt als Leitender Regierungsschuldirektor an der Regierung von Mittelfranken Sachgebietsleiter für das Sonderschulwesen. Trotz der großen beruflichen Herausforderung widmete sich Kleiß nach seinem Ausscheiden aus dem Mittelfränkischen Schullandheimwerk als Präsident des Bayerischen Schullandheimwerks und zeitweise sogar als Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Schullandheime der Schullandheimbewegung mit ihren reformpädagogischen Anliegen. Nach dem Mauerfall suchte Kleiß auch Kontakt in die neuen Bundesländer, um dort die pädagogische Arbeit von Schullandheimen zu fördern. Die inhaltliche Arbeit während eines pädagogisch gestalteten Schullandheimaufenthaltes lag Kleiß am Herzen. So initiierte er viele pädagogische Projekte innerhalb der Bayerischen Akademie für Schullandheimpädagogik. Kleiß blieb seinem Verein in Mittelfranken bis heute treu. Trotz seines hohen Alters zeigt sich Kleiß modern und aufgeschlossen gegenüber neuen pädagogischen Herausforderungen und auch gegenüber dem digitalen Unterrichten. Er engagiert sich auch heute noch für den Förderverein des Europäischen Schullandheims Bad Windsheim. Für seine großen Verdienste wurde ihm bereits 1994 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.