Nachruf von Wilhelm Kleiß

… ein Urgestein der Schullandheimbewegung

Im April starb Willi Kleiß nach kurzer schwerer Krankheit im 94. Lebensjahr. Willi Kleiß war über 70 Jahre lang Mitglied im NLLV und über Jahre aktiv in der damaligen Fachgruppe Sonderschulen. Bekannt war er als der Motor der Schullandheimbewegung  in Mittelfranke und in Bayern, aber auch deutschlandweit.

So war er über Jahre hinweg Vorsitzender des Schullandheimwerks Mittelfranken, Präsident des Bayerischen Schullandheimwerks und sogar zeitweise Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schullandheime. Willi Kleiß war ein Leben lang bienenfleißig. So absolvierte er vor seinem Studium der Pädagogik eine Schreinerlehre, die er mit dem Gesellenbrief abschloss. Nach seinem erfolgreichen Abschluss mit dem Examen für das Lehramt an Volksschulen, ließ er sich noch zum Taubstummenlehrer ausbilden und studierte dann neben dem Dienst in der Schule noch Psychologie und schloss dieses Studium mit Diplom ab.

Willi Kleiß war kein Funktionär im Elfenbeinturm, sondern ein zupackender Praktiker in all seinen Ämtern. Als Junglehrer in einem kleinen mittelfränkischen Dorf, beindruckte er die Bevölkerung, weil er als gelernter Schreiner eigenhändig neue Fenster in das marode Schulhaus einbaute.

Als leitender Regierungsschuldirektor war er Sachgebietsleiter für das mittelfränkische Sonderschulwesen und jahrelang Mitglied als Vertreter der Schullandheimbewegung im Ausschuss des NLLV .

Er war ein echter Reformpädagoge, dessen Arbeit immer der Entwicklung der Schülerinnen und Schüler, auch der Benachteiligten, diente.

Er wurde mehrfach geehrt, 1994 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

von Manfred Schreiner- Ehrenvorsitzender

 

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